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Jutta Silberhorn geht in den Ruhestand

Ab dem 1. Juni ist Jutta Silberhorn, langjährige Referentin der BSS, im verdienten Aufbruch hin zu neuen Ufern, mit spannenden Möglichkeiten jenseits der Blinden- und Sehbehindertenseelsorge und noch manchen neuen Projekten.

Ich danke Jutta Silberhorn herzlich für die warme und liebevolle Zuwendung zu den vielen Menschen und für die von ihr initiierten Projekte und Veranstaltungen! Ich wünsche ihr viele wunderbare Begegnungen und Erfahrungen im Ruhestand und die nötige Gesundheit dazu! Und dass sie mit Miriam immer wieder fröhlich singen und tanzen kann: „Lasst uns dem HERRN singen, denn er ist hoch erhaben!“ (2. Mose 15, 21)

Gerald Kick, landeskirchlicher Beauftragter

Alles hat seine Zeit

Nicht mehr lange, dann beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt. Ich wechsle in den Ruhestand oder wie es eine Bekannte immer nennt: Ich habe dann den längsten Urlaub meines Lebens. Schneller als ich dachte heißt es nun, allmählich Abschied zu nehmen von vielen liebgewonnenen Menschen, Ereignissen, Veranstaltungen, Orten und vielem mehr, „time to say good-bye“.

Alles hat seine Zeit, heißt es schon in der Bibel, arbeiten hat seine Zeit und von der Arbeit auszuruhen hat seine Zeit.

Fast zwanzig Jahre arbeite ich nun schon in der Blinden- und Sehbehindertenseelsorge. Mit viel Herzblut habe ich im Oktober 2001 meine Arbeit begonnen und bis jetzt weitergeführt, mal mit einem lachenden, dann wieder mal mit einem weinenden Auge. Das Wichtigste dabei waren immer Sie, die Begegnungen mit Menschen. Ich hatte jederzeit das Gefühl, den Arbeitsplatz zu haben, der meinen Fähigkeiten und meinem Glauben voll und ganz entspricht.

Loslassen lernen heißt es nun für mich. Das kann ich beruhigt machen, denn ich lege meine Arbeit in die vertrauten Hände von Katrin Biendl, die sie bestimmt in guter Weise weiterführen wird.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was macht denn Jutta Silberhorn mit der vielen freien Zeit, wenn sie nicht mehr in der BSS arbeitet? Ich freue mich darauf, meinen Garten nicht mehr so stiefmütterlich behandeln zu müssen, mein Haus auf Vordermann zu bringen, mehr Zeit mit meiner Katze Lina zu verbringen und einfach alles etwas langsamer angehen zu können.

Jeder Abschied birgt auch einen Neuanfang in sich. Besonders freue ich mich, an der ersten  Bibel in Fränkisch mitzuarbeiten, die an Weihnachten 2023 erscheinen soll.

Bleiben Sie behütet und gesund, auf Wiedersehn.

Jutta Silberhorn

Hören Sie ein Interview, das KR Gerald Kick mit Jutta Silberhorn anlässlich ihres Abschieds geführt hat


Ansichten – Perspektiven – Einsichten

Der Horizont
hat sich
langsam verschleiert
inzwischen ist er untergegangen

Trotz Blindheit weitergehen

Trotz Blindheit weitergehen

die Orientierung
habe ich
nicht verloren.

 

 

 

Blind ist nicht Dunkel –
innen ist Licht,
nach außen Wärme.
Blind ist nicht Armut –
innen ist Fülle,
nach außen Leben.
Blind ist nicht Enge –
innen ist Weite,
nach außen Begegnung.
Blind ist nicht einsam –
innen ist da sein,
nach außen Sehnsucht.

 


Besinnlichkeit in unruhigen Zeiten

Am Samstag, den 5. Dezember fand in der Himmelfahrtskirche München-Sendling eine musikalische Andacht der Evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge statt.

Himmelfahrtskirche München Altarraum

In dieser Andacht oder „Gottesdienst der etwas anderen Art“ wurde besonders der Hörsinn beansprucht – das gemeinsame Hören alter Klänge sowie Kurz-Impulse zu einzelnen Liedtexten und Strophen.

 

Pfarrer Peter Kocher, Pfarrer der Blinden- und Sehbehindertenseelsorge in München, hatte dazu eingeladen. Vor Beginn der Andacht wurden alle Besucher, die sich hierfür im Vorfeld anmelden mussten, mit einem herzlichen Willkommensgruß persönlich begrüßt. Im Anschluss daran betonte er, dass es in Zeiten einer Pandemie nicht selbstverständlich sei, dass Menschen zusammenkommen, um Gottes Wort hören, Gott loben und singen zu können.

Brennende Kerze umgeben von Teelichtern

Dadurch soll menschliche Nähe und persönliche Begegnungen ermöglicht werden, natürlich unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Schutzvor-schriften. Die einzelnen Besucher saßen auf den Bänken verteilt mit großem Abstand voneinander. Jede und jeder wurde zu Ihrem, zu seinem Sitzplatz geführt. Während der einstündigen Andacht musste eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, auch beim gemeinsamen Singen der ersten beiden Strophen des berühmten Adventsliedes „Macht hoch die Tür“ (Psalm 24).

Die Gestaltung der Andacht bestand aus einem Wechselspiel von Musik und Text. Nach jeder Musikeinlage gab es einen kurzen Impuls zu dem eben jeweils gehörten Lied. Begleitet wurde Pfarrer Kocher von dem Kirchenmusikdirektor Klaus Geitner an der Orgel und von Dirk-Michael Kirsch am Englischhorn. Letztere sorgten nicht nur für ein gutes Zusammenspiel, sondern auch für eine meditative, vorweihnachtliche Stimmung bei jedem einzelnen Besucher.

Nach den Musikstücken gab es das gemeinsame „Vater Unser“ sowie einen kleinen Segensgruß. Beim Ausgang wurden allen Besuchern handgemachte Original Nürnberger Elisenlebkuchen in die Hand gedrückt. Neben dem Ohrenschmaus diente dieses Geschenk der Versüßung der Adventszeit.

Alles in Allem eine rundum gelungene Veranstaltung in außergewöhnlichen Zeiten!

Text und Fotos: Tobias Heinzelmann (Dipl.-Theologe und Praktikant bei der BSS)


Statt persönlicher Begegnung: Andachtstelefon

Da aufgrund der Corona Pandemie fast alle Veranstaltungen ausfallen müssen, haben Pfarrer Peter Kocher und Kirchenrat Gerald Kick ein Andachtstelefon einrichten lassen.

Unter der Telefonnummer 089 – 21 55 78 587 können Sie Gedanken zum Predigttext des kommenden Sonntags hören. Peter Kocher und Gerald Kick wechseln sich wöchentlich ab.

Rufen Sie doch mal an!

Außerdem können Sie bei uns das Hörmagazin „Egidien Presse Rundblick“ bestellen. Es erscheint 4 x im Jahr und gibt Ihnen mit ausgewählten Artikeln aus den Sonntagsblättern einen Einblick in die Vielfalt kirchlichen Lebens, der dort engagierten Menschen und in viele verwandte Themen.

Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BSS sind für Sie da! Bitte rufen Sie an, sollten Sie Gesprächsbedarf haben oder sich mit einem Anliegen an uns wenden wollen. Sie erreichen uns in Nürnberg unter der Telefonnummer 0911-81005455


„Helfer auf vier Pfoten – 100 Jahre Blindenführhundausbildung in Deutschland“

Paul Feyen. Der erste blinde Führhundhalter in Deutschland

Die Ausstellung „Helfer auf vier Pfoten – 100 Jahre Blindenführhundausbildung in Deutschland“ war in Nürnberg zu Gast.

Die Ausstellungsbesucher konnten sich im Haus „Eckstein“ des evang.-luth. Dekanats über die faszinierende Partnerschaft zwischen Mensch und Tier informieren. Sie erhielten einen Überblick über die Geschichte der Ausbildung von Führhunden und bekamen Informationen zur Ausbildung von Blinden- führhunden. Wichtig ist den Ausstellungsmachern, den sehenden Besuchern die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie dem Team von Hund und Mensch die Arbeit erleichtern können.

Bei einer von Pfarrer Gerald Kick moderierten Podiumsdiskussion zu Ausstellungsbeginn berichteten drei Führhundhalter über ihre Erfahrungen, über den Weg eines Hundes vom Welpen bis zum ausgebildeten Führhund und über die Forderungen nach einer größeren Vereinheitlichung der Ausbildung.

Ein besonderer Leckerbissen war die Lesung mit Detlef Berentzen, dem Autor des überaus lesenswerten Buches „Blindenführhunde – Kulturgeschichte einer Partnerschaft“. Gemeinsam mit dem blinden Pianisten Heinrich Hartl stellte er die Geschichte der Blindenführhunde auch in anderen Ländern vor und ergänzte diese mit humorvollen persönlichen Erlebnissen

Das Buch ist sowohl in Kurzschrift als auch als DAISY Hörbuch in den Büchereien ausleihbar.

Die Ausstellung veranstalteten wir in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe „Blinden-führhundhalter“ des BBSB und mit dem Führhundhaltertreff der Bezirksgruppe Mittelfranken. Sie wird gefördert durch die Aktion Mensch.

Anlässlich der Ausstellung zeigte das TV Magazin „Kirche in Bayern“ einen kurzen Beitrag über Daniel Puff und seine Hündin Lotta sowie die Aktivitäten der Blinden- und Sehbehindertenseelsorge:

TV Beitrag Mit Blindenführhund und Brailleschrift

Auch das evangelische Sonntagsblatt widmete sich ausführlich dem Thema Blindenführhunde. Lesen Sie den Artikel von Timo Lechner:

Sonntagsblatt – Artikel „Blindenführhunde: Helfende Augen und vier Pfoten

https://www.sonntagsblatt.de/Artikel: Blindenführhunde-helfende-augen-und-vier-pfoten